Ein Tag im Kinderhaus (3-6 Jahre)
Unser Tag im Kinderhaus startet um 7:00 Uhr mit dem Frühdienst. Hier wird die Umgebung einladend hergerichtet und die ersten Kinder bereiten mit der pädagogischen Fachkraft gemeinsam das Frühstück vor. Montags und mittwochs gibt es Müsli. Dienstags und donnerstags ist Brottag und freitags gibt es Brötchen. Ein Kind füllt die Cornflakes in eine große Schüssel, ein anderes schüttet die Milch in die Kännchen. Die reguläre Betreuungszeit beginnt um 8:00 Uhr. Die Eltern können die Abholzeit des Kindes jeden Tag neu angeben. Bis 8:30 Uhr werden die Kinder an der Eingangstür von einer pädagogischen Fachkraft begrüßt und in die Garderobe begleitet. Dort ziehen sie sich selbstständig aus und begrüßen vielleicht schon eine Freundin oder einen Freund. Den Orientierungspunkt im Tag bildet unsere „Wer ist Wo- Tafel“.
Die Kinder gehen nach dem Ausziehen dorthin und schauen, welche Räume geöffnet haben und wählen aus, wo sie hingehen möchten. Hier entscheiden sie sich nach Interesse und Bedürfnis. Die Kinder können zwischen sieben Bereichen wählen, in denen Freiarbeit stattfindet. Sie werden zudem situativ im Alltag zu Darbietungen eingeladen.
In der Kinderküche gibt es bis 9.15 Uhr Frühstück, um 10.15 Uhr eine kleine Knusperpause und von 11.45 Uhr bis 13.00 Uhr das gleitende Mittagessen. Am Nachmittag findet um 14.30 Uhr eine Obstpause statt. Das Obst wird von einigen Kindern nach dem Mittagessen geschnitten und angerichtet. Angegliedert an die Kinderküche, können die Kinder im Naschgarten selber pflanzen, ernten und gemeinsam verwerten. Außerdem können in der Kinderküche die Übungen des praktischen Lebens getätigt werden. Die pädagogische Fachkraft lädt ein Kind ein, aus einem Kochbuch ein Rezept für den Backtag am Freitag auszuwählen. Das Kind entscheidet sich für Schmetterlings- Brötchen. Die Kinder waschen ihr Geschirr ab, bügeln Tischdecken, mahlen Hafer für das Frühstück und holen Essen aus der Küche nach.
Im großen Arbeitsraum tauchen die Kinder in die Bereiche Sprache, Kosmos und Mathematik ein. Die pädagogische Fachkraft begleitet die Kinder in der vorbereiteten Umgebung und macht sie durch Darbietungen mit den unterschiedlichen Montessori-Materialien vertraut. Ein Kind liegt auf einem Teppich unter dem Sonnensystem Mobile. Ein anderes fährt den Buchstaben G mit dem Finger auf Sandpapier nach. Ein Kind heftet am Tisch einige Blätter in das Portfolio ein. Angefangene Arbeiten können mit einem Foto gekennzeichnet werden und später weitergeführt werden. Die pädagogische Fachkraft begleitet ein Kind an der Tafel. Das Kind schreibt Zahlen mit blauer und grüner Kreide. Im Atelier können verschiedenste Arten von Kreativität gelebt werden. Es gibt eine Nähmaschine, eine Töpferscheibe und die Kinder können an einer Leinwand selbstständig mit Farbe malen. Ein Kind näht eine Mütze, während ein anderes sich gerade in der Pinakothek Bilder von unterschiedlichen Künstlern anschaut. Die pädagogische Fachkraft stellt den magnetischen Farbkreis bereit, an dem ein Kind weiterarbeiten möchte. Zur Mittagszeit lädt klassische Musik dazu ein, nach Musik zu malen.
Im Kleinen Spielraum findet sich eine Hochebene mit Rollenspielbereich und ein großes Lesepodest. In diesem Raum können zudem viele Materialien zum Thema Sensorik gefunden werden. Einige Kinder spielen gerade ein Gesellschaftsspiel. Ein anderes kümmert sich gemeinsam mit der pädagogischen Fachkraft darum, dass Puppe Hannah eine neue Windel bekommt. Zwei Kinder lachen über den Inhalt eines selbst gewählten Bilderbuches aus der Bibliothek. Ein weiteres Kind erkundet mit den Füßen einen Igelball.
Im Bewegungsraum können die Kinder in vorbereiteter Umgebung ihren ganz persönlichen Herausforderungen nachgehen. Es werden Bewegungsparcours mit Hengstenberg Materialien aufgebaut. Ein Kind baut eine kleine Höhle, während ein anderes versucht durch einen Reifen zu klettern. Auch Bewegungsspiele sind sehr beliebt. Ein Kind möchte erstmal nur schauen und setzt sich auf die vorbereitete Beobachtungs- Matte. Die pädagogische Fachkraft begleitet ein Kind an der Hühnerleiter. Regelmäßig kann auch das Gehen auf der Linie wahrgenommen werden.
Im Garten können die Kinder bei jedem Wetter der Natur begegnen. Im Spielhaus mit Veranda spielen vier Kinder “Umräumen”. Ein Kind kocht in der Matschküche eine Suppe. Zwei Kinder suchen mit Lupengläsern nach Käfern. Die pädagogische Fachkraft reicht ihnen Bücher zur Käferbestimmung und begleitet sie. Auch im Garten können Bücher gelesen, Spiele gespielt und Bilder gemalt werden. Zusätzlich gibt es einen Bauwagen mit Werkbänken und unterschiedlichsten Werkzeugen.
Um 11.15 Uhr findet ein gemeinsamer Mittagskreis im Bewegungsraum statt. Dieser Kreis ist von Ritualen und Themen der Kinder geprägt. Hier wird gemeinsam gesungen, Gitarre gespielt, abgestimmt und erzählt. Die Kinder melden sich zu Aktivitäten in der Woche und erhalten eine Erinnerungskarte. Ein Kind meldet sich für den Naturtag am Donnerstag. Ein anderes möchte lieber am Freitag zum Backtag gehen. Die pädagogische Fachkraft lädt ein Kind, welches sich meldet ein, zu erzählen. Das Kind teilt eine Beobachtung aus dem Alltag und möchte die Kinder an eine Absprache erinnern.
Um 13:00 Uhr gibt es eine Mittagsruhe, die jeden Tag eine andere Aktivität beinhaltet. Von Yoga bis Bilderbuchkino oder Massage. Jedes Kind kann jeden Tag neu entscheiden, ob es an der Mittagsruhe teilnehmen möchte. Die pädagogische Fachkraft wählt Kinder aus, die mit einem Klangspiel durch das Haus laufen und die Mittagsruhe ankündigen. Ein Kind holt das eigene Kuscheltier aus dem Kuscheltierkorb, ein anderes wählt ein Kissen aus dem Kleinen Spielraum zur Begleitung.
Die ersten Kinder werden um 13 Uhr abgeholt. Eine weitere Abholzeit ist von 13:45 Uhr bis 14 Uhr und eine weitere ab 15 Uhr. Bis 15:55 Uhr sind alle Kinder verabschiedet. Es werden individuelle Rückmeldungen zum Tag ausgetauscht und der Kinderhaustag ist beendet.