1. Vorstellung der Einrichtung
Der Montessori Bildungshaus Lüneburg e.V. ist ein im Jahr 2004 gegründeter gemeinnütziger Verein zur Förderung der Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern. Er verfolgt das Ziel, die von Maria Montessori entwickelten pädagogischen Prinzipien zu fördern. Das Montessori Bildungshaus Lüneburg befindet sich im Magarete-Endemann-Weg 2-4, im Stadtteil Rettmer in der Hansestadt Lüneburg. Unter dem Dach des Montessori Bildungshaus Lüneburg e.V. werden unterschiedliche Angebote zur Förderung von Kindern im Alter von 1-10 Jahren im Sinne der Pädagogik von Maria Montessori angeboten. Diese unterteilen sich in die Kleinkindgemeinschaft, das Kinderhaus, den Hort sowie die Grundschule

1.1 Träger
Der Träger des Montessori Hortes ist der Montessori Bildungshaus Lüneburg e.V. Eine im Jahr 2019 durch die Mitgliederversammlung beschlossene Professionalisierung des Vereins, die Wahl eines Aufsichtsrates und die Einsetzung eines ersten hauptamtlichen, geschäftsführenden Vorstands markieren wichtige Meilensteine in der Organisationsentwicklung des Montessori Bildungshauses. Seit dem Jahr 2020 handelt nun der neue hauptamtliche geschäftsführende Vorstand in seiner Vertretungsfunktion im Interesse des Vereins und ist verantwortlich für die strategische und operative Ausrichtung des gesamten Bildungshauses. Weiterhin ist es Aufgabe des Trägers die wirtschaftliche Basis, die Sicherheit des Betriebes, sowie die pädagogische Rahmung der Einrichtung zu gewährleisten und weiterzuentwickeln.

1.2 Hortgeschichte
Der Hort, ehemals Übermittagsbetreuung (ÜMI) wurde 2009 von einem privaten Elternverein an der Montessori Grundschule gegründet. Der Hort befand sich damals in den Räumen des Bonhoeffer Hauses Lüneburg. Die Einrichtung ging 2013 in den Montessori e.V. über. Im Jahr 2017 entstand ein Neubau, in dem der Hort gemeinsam mit der Kleinkindgemeinschaft, dem Kinderhaus und der Grundschule beheimatet ist.

2. Rahmenbedingungen
Der Hort im Montessori Bildungshaus Lüneburg bietet eine verlässliche Betreuung für Grundschulkinder nach dem Unterrichtsschluss in der Montessori Grundschule an. Der Hort bietet den Kindern lebensweltorientierte Anregungen zur persönlichen Entwicklung und Entfaltung ihrer individuellen Bedürfnisse.

2.1 Gesetzliche Grundlagen
Der § 22 SGB VIII regelt die Grundsätze der Förderung von Kindern in Tageseinrichtungen. Ein Hort ist eine Betreuungsform, die im Anschluss an den Besuch einer Grundschule angeboten wird. Zusätzlich wird im Hort eine Betreuung in den Niedersächsischen Ferienzeiten angeboten. Das Niedersächsische Gesetz über Kindertagesstätten und Kindertagespflege (NKiTaG) vom 01.08.2021 bildet die Rechtsgrundlage für den Betrieb eines Hortes, welcher daher auch organisatorisch an das Haus der Kinder angebunden ist und definiert im § 2 Absatz 1 NKiTaG den Bildungs- und Erziehungsauftrag. Hier heißt es unter anderem:
„Die Kindertagesstätten und die Kindertagespflege erfüllen einen eigenen Bildungs- und Erziehungsauftrag. Dieser zielt auf die gleichberechtigte, inklusive gesellschaftliche Teilhabe aller Kinder und auf die Entwicklung der Kinder zu eigenverantwortlichen, gemeinschaftsfähigen und selbstbestimmten Persönlichkeiten ab.“
Der Niedersächsische Orientierungsplan für Bildung und Erziehung bildet die konkreten Grundlagen, Aufgaben und Ziele der Betreuung in einem Hort ab.

2.2 Räumlichkeiten
Der Hort des Montessori Bildungshauses befindet sich neben dem Kinderhaus und der Kleinkindgemeinschaft im Erdgeschoss des Montessori Bildungshauses. Als großer Vorteil für den Hort gilt, dass die Nutzung der Schulräumlichkeiten, neben den eigenen abgeschlossenen Horträumlichkeiten, am Nachmittag, viel Freiraum für die individuellen Bedürfnisse der betreuten Kinder bietet. Gruppenaktivitäten oder Rückzugsmöglichkeiten sind für einzelne Kinder somit jederzeit möglich. Die Kinder haben kurze Wege innerhalb des Bildungshauses
und können zwischen den Räumlichkeiten jederzeit wechseln.

Großer Gruppenraum
Der große Gruppenraum bietet mit 54 m² viel Gestaltungsraum für bspw. kreative Aktivitäten, dem Freispiel oder Konstruktionsspiel. Hier werden ebenfalls die Mahlzeiten, wie Mittagessen und Obstpausen eingenommen. Das Mittagessen wird im kommenden Schuljahr gleitend stattfinden. Das heißt max. acht Kinder essen zeitgleich. Somit ist eine entspannte Atmosphäre während der Mahlzeit gewährleistet und es bleibt Zeit für einen Austausch untereinander. Der Raum bietet einen direkten Zugang zum Außengelände des Hortes.

Kleiner Gruppenraum
Die Fläche des kleineren Gruppenraums beträgt 36 m². Der Raum bietet den Kindern, ausgestattet mit einer gemütlichen Sofaecke und in warmen Farben gehalten, einen Rückzugsort, an dem sie sich ausruhen und lesen können. Die zweite kleinere Hortgruppe wird diesen Raum fest als ihren Gruppen- und Aufenthaltsraum zugeordnet bekommen. Die Kinder erhalten eigene Ablageflächen für ihre persönlichen Dinge, so dass sie sich auch örtlich zugehörig fühlen können.

Bewegungsraum/ Ruheraum
Dieser Raum bietet den Kindern des Kinderhauses und Hortes die Möglichkeit, ihren natürlichen Bewegungsdrang auszuleben. Ausgestattet mit vielen Materialien, die den Kindern die Chance zum Balancieren, Klettern und Schaukeln geben, bietet der Raum eine Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten. Mit dem Einsatz der Hengstenberg-Material werden vielfältige Bewegungsangebote entwickelt und immer wieder neu variiert. Der Raum dient außerdem als Rückzugsort, zum Entspannen und als Proberaum für Darbietungen. Zusätzlich
wird der Raum für den Mittagskreis genutzt.

Garderobe/Sanitäranlagen
Die Garderobe befindet sich direkt vor den abgeschlossenen Horträumlichkeiten und bietet jedem Kind einen Ablageort für seine persönliche Bekleidung, Schuhe und Schulranzen. Zu den Räumlichkeiten des Hortes, gehören eigene abschließbare Toilettenräume.

Hausaufgabenraum/Lerngruppe
Nach Unterrichtsschluss der Montessori Grundschule werden zwei Lerngruppen-Räume , welche sich im ebenfalls im Erdgeschoss des Bildungshauses befinden, vom Hort mitgenutzt. Hier wird u.a. i die Hausaufgabenbetreuung der Hortkinder individuell begleitet. Ein zusätzlicher Vorteil ist dadurch gegeben, dass die Kinder die Montessori-Materialen der Grundschule ebenfalls am Nachmittag nutzen können.

Kinderküche Kinderhaus
Die Kinderküche des Kinderhauses bietet dem Hort die Möglichkeit der Mitnutzung. Die Hortkinder können hier am Nachmittag, Koch- und Backangebote wahrnehmen.

Außengelände
Die Horträumlichkeiten bieten einen direkten Zugang zum Außengelände des Bildungshauses. Die Kinder können hier mehrere Spielbereiche nutzen. Der Einsatz diverser Kleingeräte ist jederzeit möglich. Die Kinder können sich auf dem eigenen Fußballplatz der Grundschule bewegen oder sich der Pflege der Hochbeete widmen. Verschiedene Sitzgelegenheiten bieten Gelegenheiten für weitere Spiel- und Kreativangebote. Das Alleinstellungsmerkmal des Montessori Bildungshauses Lüneburg ist, die Betreuung der Hortkinder unter einem Dach mit der Grundschule und des Kinderhauses. Die Wege innerhalb des Hauses sind für die Hortkinder übersichtlich und vertraut. Die Hortkinder kennen das gesamte pädagogische Team des Bildungshauses und haben somit jederzeit vertraute Bezugspersonen als Ansprechpartner zur Verfügung.

2.3 Team
Das Team des Hortes besteht aus zwei Erzieher*innen, einer sozialpädagogischen Assistenz und einer weiteren geeigneten Person (FSJ-Stelle). Die Stelle der Teamleitung des Hortes umfasst 35 Stunden, die zweite Erzieherstelle 34 Stunden, die Stelle der dritten pädagogischen Fachkraft beträgt 20 Stunden und die Stelle der weiteren geeigneten Person (FSJStelle)
37,5 Stunden. Während der Ankommenszeit von 12:45 Uhr bis 13:00 Uhr und der anschließenden Kernzeit von 13:00 Uhr bis 16.00 Uhr arbeiten alle pädagogischen Fachkräfte in der Gruppe. In der Abholzeit von 16.00 Uhr –16.30Uhr verringert sich die Anzahl der Mitarbeitenden, je nach Kinderzahl. Das Team wird außerdem regelmäßig von Auszubildenden im Praktikum und zusätzlichen Freiwilligendienstleistenden unterstützt.

2.4 Kinder
Im Hort des Montessori Bildungshauses werden ausschließlich Kinder aus der Montessori Grundschule aufgenommen und betreut. Das Einzugsgebiet der Montessori Grundschule umfasst den Stadtbereich Lüneburg sowie den Landkreis Lüneburg. Wir betreuen bis zu 32 Kinder, in zwei Gruppen, altersübergreifend aus den Lerngruppen. Davon sind vier Plätze im Sharing-Verfahren vergeben, acht Kinder können somit von der Betreuung im Hort profitieren. Dieses Modell ermöglicht den Kindern an 2, 3 oder 5 verbindlich vereinbarten Wochentagen den
Hort zu besuchen (s. auch Punkt 2.7.). Somit kann der Hort individueller auf die Betreuungsbedarfe der Familien eingehen.

2.5 Wochen- und Tagesablauf
Ein geregelter Wochen- bzw. Tagesablauf ist die Grundlage für eine strukturierte Umgebung, in der sich die Kinder wohl fühlen und selbstständig zurechtfinden. Um das Gruppengeschehen und die angefangenen Aktivitäten der Kinder nicht zu unterbrechen, gibt es für die Eltern feste Abholzeiten, diese sind um 14.00 Uhr, 15.00 Uhr und von 16.00 – 16.30 Uhr.

Wochenablauf während der Schulzeit:

Am Montag startet die Hort-Zeit mit einem Mittagskreis. Die „Wie geht es Dir“- Runde zu Beginn, bietet den Kindern eine Möglichkeit und Plattform, um ihre aktuelle Stimmungslage, ihre Gefühlswelt und ihre Anliegen zu beschreiben. Im Anschluss daran werden organisatorische Themen mit den Kindern besprochen und gemeinsam über den Ablauf der Woche abgestimmt. Danach finden individuelle Angebote und die Freispielzeit statt.

Am Dienstag können sich die Kinder in den Hort-Räumlichkeiten aufhalten, um zu lesen, sich zurückzuziehen oder anderweitig im Freispiel zu beschäftigen. Ein weiteres Angebot ist die Teilnahme an einem Ausflug in die nähere Umgebung. Die Kinder entscheiden selbst, bei welchem Angebot sie mitmachen möchten. Die geteilte Gruppe ermöglicht eine gezielte bindungsorientierte Begleitung der Kinder und lässt den Kindern ihren Freiraum.

Mittwochs wird entweder im Bewegungsraum oder auf dem Außengelände ein neues Spiel, Parcours oder Klettermöglichkeiten für die Kinder angeboten.

Am Donnerstag haben die Kinder die Möglichkeit an einem Angebot im künstlerisch- musikalischen Bereich teilzunehmen.

Am Freitag können die Kinder nach dem Mittagessen am Mittagskreis teilnehmen, dieser wird als kurzes Zusammenkommen, Reflektieren und für Spielaktivitäten genutzt.

Im Hortalltag wird innerhalb des Schuljahres insbesondere auf eine Ausgewogenheit zwischen Aktivität, Entspannung, Freispiel und Projektarbeit geachtet. Der Wechsel der Jahreszeiten, besondere Festivitäten und Geburtstage werden in der Jahresplanung berücksichtigt. Die Angebote richten nach den Interessen und Bedürfnissen der Hortgruppe.

Tagesablauf während der Schulzeit:

Die Kinder treffen ab 12.45 Uhr im Hort ein. Zu Beginn wird von den Kindern der Mittagstisch eingedeckt. Danach werden kurz die jeweiligen zu erledigenden Aufgaben wie Tische abwischen, Fegen der Räume oder Wegbringen des anfallenden Mülls besprochen. Dies dient der Erweiterung der lebenspraktischen Kompetenzen der Kinder und gehört nach Maria Montessori zur „Pflege der Umgebung.“ Das Mittagessen wird von der Löwe-Stiftung aus Lüneburg täglich frisch gekocht angeliefert. Die Mahlzeit wird von einem Mitarbeitenden
ausgegeben. Die Mittagessenzeit bietet die Möglichkeit des Gespräches, aber auch der Entspannung vom Schulalltag. Je nach Wochentag entscheiden die Kinder im Anschluss an das Mittagessen, welches heutige Angebot sie wahrnehmen möchten. Um 14.00 Uhr beginnt die erste Abholzeit, sowie die begleitete Hausaufgabenzeit. Dafür teilt sich die Gruppe auf. Ein Teil der Kinder geht in die Lernräume der Grundschule, um hier in Begleitung einer pädagogischen Fachkraft für ca. 30-60 Minuten ihre individuellen Hausaufgaben möglichst selbständig, in einer ruhigen Atmosphäre erledigen zu können. Die Kinder, die abgeholt werden, begeben sich mit einem Mitarbeitenden in das Schulfoyer oder in den Garten. Einige Kinder bereiten in der
Zwischenzeit schon die Obstpause vor. Im Anschluss um ca. 14:30 Uhr kommen wieder alle Kinder in den Horträumen zusammen und nehmen gemeinsam die Obstpause ein. Ab 15.00 Uhr begeben sich die Kinder, bei gutem Wetter auf das Außengelände des Bildungshauses. Die Kinder nutzen diese Freispielzeit besonders gerne zum Fußball spielen oder für andere Bewegungsaktivitäten. Alternativ werden von den Kindern die Horträumlichkeiten genutzt, um bis 16:00 Uhr im ungestörten Rahmen ihren individuellen Bedürfnissen nachgehen zu können. In der Zeit von16:00 Uhr bis 16:30 Uhr werden alle Kinder abgeholt.

2.6 Öffnungszeiten
Während der Schulzeit: Montag bis Freitag 12.45 – 16.30 Uhr
Während der Ferienbetreuung: Montag bis Freitag 8.00 – 16.00 Uhr

2.7 Elternbeiträge
Die Eltern verpflichten sich, einen monatlichen Beitrag für die Hort-Betreuung des Kindes an den Träger zu entrichten. Der Hort-Beitrag ist auch im Krankheitsfall, während der Ferien und während der Schließzeiten zu zahlen. Der Hort-Beiträge sind in der unteren Tabelle gelistet, wobei die Kosten der Verpflegung im monatlichen Hort-Beitrag enthalten sind. Die Verpflegungskosten betragen monatlich EUR 68,50 pro Kind für 5 Tage Hort-Betreuung. Der Hort-Beitrag enthält die Verpflegungspauschale für die gewählten Tage. Die Kosten werden in einer Summe mit dem Hort-Beitrag monatlich abgerechnet. Das Mittagessen ist für jedes Kind verpflichtend. Der festgesetzte Hort Beitrag gilt für das gesamte Schuljahr (01.08. bis 31.07.) oder bei Aufnahme während des Schuljahres für das laufende Schuljahr. Wir bieten Sharing-Plätze an, wobei mindestens 2 Tage Hort-Betreuung in Anspruch genommen werden müssen, da das Kind sich sonst nicht optimal in die Hort-Gruppe integrieren kann. Es kommt nur dann ein Sharing-Platz zustande, wenn ein weiteres Kind die kompletten anderen Tage der Woche die Hort-Betreuung in Anspruch nimmt, so dass der Hort-Platz für 5 Tage besetzt ist. (Bsp: 2 Tage/Kind 1 + 3 Tage/Kind 2). Bei Sharing-Plätzen errechnet sich der monatliche Beitrag dann anteilig, entsprechend den vertraglich vereinbarten Wochentagen und Betreuungszeiten. Der Beitrag enthält die Verpflegungspauschale für die gewählten Tage. Ebenfalls gilt der Hort-
Beitrag für die anteilige Ferienbetreuungszeiten (nach erfolgter Anmeldung). Die Wochentage, die während der Ferienbetreuung über die vertraglich vereinbarten Sharing-Wochentage hinausgehen, werden zusätzlich mit 20 €/ Tag berechnet.

2.8 Ferienbetreuung
Das Angebot der Ferienbetreuung findet in den niedersächsischen Oster-, Sommer-, Herbst-, Weihnachts- und Winterferien, sowie an einzelnen Brückentagen statt. Zusätzlich erfolgt eine Schließung des Hortes für bis zu drei Studientage im Schuljahr. Diese dienen der beruflichen Fortbildung der pädagogischen Fachkräfte. Die Studientage, sowie die Ferienschließtage in den Sommerferien und zwischen Weihnachten und Neujahr, werden den Eltern zu Beginn eines jeden Schuljahres per Mail und auf der Homepage des Montessori Bildungshauses bekannt gegeben. Ebenfalls per Mail oder auf der Homepage werden rechtzeitig die Anmeldefristen für die Ferienbetreuung bekannt gegeben. Der Hort- Beitrag gilt für die anteilige Ferien-betreuungszeiten (nach erfolgter Anmeldung). Die Wochentage, die während der Ferienbetreuung über die vertraglich vereinbarten Sharing-Wochentage hinausgehen, werden zusätzlich mit 20 €/ Tag berechnet.

Tagesablauf eines Ferientages:

Die jeweiligen Aktivitäten in der Ferienbetreuung werden vor Beginn der Ferienbetreuung den Kindern und Eltern bekannt gegeben. Der Ganztag im Hort bietet viele Möglichkeiten, die Interessen der Kinder aufzunehmen und individuell umzusetzen. Lüneburg und seine Nähe zur Hansestadt Hamburg, sowie zu diversen weiteren Freizeitattraktionen bietet viele Ausflugsmöglichkeiten. Dies können bspw. Exkursionen zu Fuß, per Bus oder Bahn in die nähere und weitere Umgebung sein. Auch projektbezogene Angebote werden in der Ferienzeit durchgeführt. Mit Hilfe von eingeladenen Expertinnen und Experten können verschiedene Themenbereiche aufgegriffen und durchgeführt werden. Diese können präventiver, künstlerischer, musischer und/oder konstruktiver Natur sein. Die Impulse, Wünsche und Bedarfe der Kinder werden hier im Sinne der Teilhabe, an der Tagessgestaltung im Lebensraum Hort aufgenommen. In den Ferienzeiten ist die Bringzeit der Hortkinder von 08.00 Uhr – 09.00 Uhr. Die Kinder wählen frei, wie sie diese Zeit gestalten möchten. Ab 9:00 Uhr wird ein gemeinsames Frühstück angeboten. Das Mittagessen wird auch in der Ferienbetreuung von der Löwe-Stiftung in Lüneburg angeliefert. Ergänzend dazu werden in den Ferien Mahlzeiten auch gerne selbst hergestellt. Dies bietet den Kindern Möglichkeiten zur Erweiterung ihrer lebenspraktischen Fähigkeiten, das Kennenlernen neuer Nahrungsmittel und das Umsetzen ihrer eigenen Koch- und Backideen. Die Möglichkeiten des Freispiels am Nachmittag werden von den Kindern vielfältig und individuell genutzt. Insbesondere in den Ferienzeiten ist es möglich, die Kindergruppe zu teilen, da sämtliche Räumlichkeiten der Grundschule mitgenutzt werden können. Die individuellen Abholzeiten in der Ferienbetreuung richten sich nach dem jeweiligen Tagesplan. Die Betreuung endet spätestens um 16:00 Uhr.

3. Schwerpunkte der pädagogischen Arbeit – Montessori Pädagogik
Die Arbeit im Hort, sowie im gesamten Bildungshaus orientiert sich an der Pädagogik von Maria Montessori. Dabei gibt es keinen vorgefertigten Plan für die pädagogische Arbeit bzw. Lehrplan. Die Beobachtung des Kindes durch die pädagogischen Fachkräfte führt dazu, jedem Kind zum richtigen Zeitpunkt, die für den jeweiligen Entwicklungsschritt geeigneten Materialien und Aktivitäten anzubieten, um den Entwicklungs- und Lernprozess optimal zu unterstützen. Als Grundgedanke der Montessori-Pädagogik gilt der Leitsatz von Maria
Montessori: „Hilf mir, es selbst zu tun. Hilf mir, es selbst zu denken. Hilf mir, ich selbst zu sein.“

Im Hort werden folgende Aspekte der Montessori Pädagogik umgesetzt:
– Vorbereitete Umgebung, in der zum einen die Raumgestaltung eine zentrale Rolle spielt und zum anderen die Materialien, die von den Pädagogen bereitgestellt werden. Ein weiterer großer Aspekt in der vorbereiteten Umgebung ist der/die Erzieherin und der damit verbundene Gestalter.
– Entscheidungsfreiheit, bedeutet, dass das Kind durch die freie Wahl über Ort, Zeit und Dauer einer Aktivität, sowie die freie Wahl von Material und Spielpartnerinnen und Spielpartnern, in der freien Zeit vielfältige Erfahrungen im sozial-emotionalen, kognitiven und motorischen Bereich sammeln kann. Es gilt aber immer der von Maria Montessori geprägte Grundsatz „Meine Freiheit endet, wo deine Freiheit beginnt.“
– Die Rolle des Erziehers ist von großer Bedeutung. Wir begleiten und unterstützen die Kinder in ihrer Persönlichkeitsentwicklung. Damit die Kinder sich frei entfalten können, benötigen sie einen sicheren Rahmen, den wir Erzieherinnen vorgeben. Um sich der Aufgaben dieser Rolle bewusst zu
sein, ist eine hohe Bereitschaft zur (Selbst-) Reflexion unumgänglich.
– Freie Zeit, diese Zeit überwiegt in unserem Tagesablauf. Sie ermöglicht dem Kind Aktivität und Eigeninitiative, indem es sich intensiv allein oder in einer Gruppe beschäftigt. Die pädagogischen Fachkräfte beobachten und begleiten das Kind in dieser Zeit, stellen sich als Spielpartnerinnen und Spielpartner zur Verfügung, unterstützen in Konfliktsituationen und ziehen sich zurück, wenn die Kinder selbständige Lösungen finden. Wir achten auf einen wertschätzenden Umgang miteinander und eine angenehme Atmosphäre.

4. Kooperation
Der Hort des Montessori Bildungshauses Lüneburg versteht sich als Schnittstelle zwischen der Grundschule und dem Haus der Kinder. Die Mitarbeitenden und Kinder des Hortes sind vertraut in allen Bereichen des Bildungshauses. Die pädagogischen Fachkräfte des Hortes sind an ein bis zwei Vormittagen im Kinderhaus tätig. Der Einsatz dient der bindungsorientierten Begleitung der Kinder, die sich im Übergang zwischen Elementar- und Grundschulzeit befinden. Zusätzlich findet ein intensiver Austausch zwischen den Teams des Hortes, des Kinderhauses, der Kleinkindgemeinschaft und der Grundschule statt. Insbesondere eine gelebte Erziehungspartnerschaft bildet einen Kooperationsschwerpunkt im Hort.

4.1 Erziehungspartnerschaft
Jährlich zum Halbjahreswechsel finden Entwicklungsgespräche für die Hortkinder statt. Die Eltern werden dazu über die Teamleitung des Hortes eingeladen. Bei zusätzlichen Bedarfen der Eltern sind jederzeit weitere Gespräche möglich. Die Inhalte der Entwicklungsgespräche basieren auf den Beobachtungen der pädagogischen Fachkräfte. Dabei geht es um die Persönlichkeit des Kindes, die Rolle in der Gruppe, Stärken und Schwächen, sowie seine Interessen und Bedürfnisse im Hort. Ebenso von Bedeutung sind die Rückmeldungen der Eltern zu ihrem Kind. Dieser Austausch stellt die Grundlage einer positiven Erziehungspartnerschaft dar. Zweimal im Jahr findet ein Elternabend im Hort statt. Der erste Elternabend zu Beginn des Schuljahres, bietet insbesondere den neuen Eltern die Möglichkeit das Hort-Team, die Arbeit des Hortes und die anderen Eltern kennenzulernen. Der zweite Elternabend findet kurz vor den Sommerferien statt. Hier bilden die Jahresplanung und die Wahl der neuen Elternvertretungen den Schwerpunkt.

4.2 Zusammenarbeit mit der Grundschule
Einmal im Monat nimmt die Teamleitung an der Dienstbesprechung des Schulteams teil, um organisatorische Absprachen treffen zu können. Dieser Austausch dient auch der Informationsweitergabe die Entwicklung der Kinder betreffend. Ereignisse aus dem Schulalltag, die für den Hort bedeutsam sein können, werden berichtet. Dies bildet eine wichtige Grundlage, um auf die einzelnen Kinder feinfühlig eingehen zu können.

4.3 Zusammenarbeit mit dem Kinderhaus
Die pädagogischen Fachkräfte des Hortes unterstützen jeweils an einem festen Vormittag in der Woche das Kinderhaus. Dadurch erleben sie die Kinder bereits vor Grundschuleintritt und können schon früh eine Bindung zu den Kindern aufbauen. Dies unterstützt die Kinder in ihrem Übergangsprozess vom Kinderhaus in die Grundschule. Zwei pädagogische Fachkräfte aus dem Kinderhaus sind mit den Abläufen im Hort ebenfalls vertraut. Somit kann das Hort Team bei Bedarf ergänzt oder vertreten werden und die Kinder erleben vertraute Betreuungspersonen.

5. Qualitätsentwicklung
5.1 Dokumentation
Das Gruppenbuch dient als Dokumentationsgrundlage der Anwesenheit der Kinder. Die tagesaktuellen Abholzeiten werden für die Kinder und Mitarbeitenden auf einer Tafel vor den Horträumen verschriftlicht. Grundsätzlich werden sämtliche Entwicklungsgespräche, Elterngespräche, Dienstbesprechungen und Teamaustausche protokolliert. Außergewöhnliche Vorfälle werden ebenfalls schriftlich festgehalten.

5.2 Team Besprechungen
Zweimal wöchentlich findet innerhalb des Hort-Teams ein Austausch statt. Bei diesen Treffen werden organisatorische Themen besprochen und der Wochenablauf geplant. Ebenso finden in diesem Gesprächsrahmen, Fallbesprechungen und aktuelle Austausche über die Hortkinder statt. Die Teamleitung des Hortes nimmt monatlich an der Dienstbesprechung der Grundschule teil. Zweimal im Monat nimmt die Teamleitung des Hortes an den Dienstbesprechungen im Haus der Kinder teil.

5.3 Mitarbeitergespräche
Einmal im Jahr führt die Leitung des Hauses der Kinder ein Mitarbeitergespräch mit jedem Mitarbeitenden. Inhalte sind: Feedback zur Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitenden und der Führungskraft. Reflexion der Arbeitsfelder der Stelle. Besprechung von Entwicklungswünschen und Entwicklungsmöglichkeiten.

5.4 Fortbildungen
Jeder Mitarbeitende erhält die Möglichkeit sich fortzubilden, um sich beruflich und persönlich weiterzuentwickeln. Im Fokus steht hierbei das Montessori-Diplom. Insgesamt sollen die Themen der Fortbildungen in Bezug zur pädagogischen Arbeit und Haltung des Hauses stehen.

5.5 Kinderschutz
Der Kinderschutz ist uns ein notwendiges und besonderes Anliegen. Hierzu erhalten alle Mitarbeitenden regelmäßig Basisschulungen. Die Kinder erhalten alltagsintegrierend und/oder anlassbezogen Impulse zu diesem Themenfeld. Die pädagogischen Fachkräfte sind mit den Abläufen im Falle eines Verdachtes einer Kindeswohlgefährdung vertraut. Die ‚Arbeitsgemeinschaft Kinderschutz‘ trifft sich ca. alle 6-8 Wochen, um ein Kinderschutzkonzept für das Montessori Bildungshaus zu erstellen und seine Umsetzung im gesamten
Mitarbeitenden Team zu implementieren.

5.6 Beschwerdemanagement
Beteiligung, Teilhabe und Beschwerden sind im Sinne einer positiven Veränderung eng miteinander verknüpft. Der Hort nimmt Beschwerden der Kinder grundsätzlich ernst und bearbeitet diese. Um Demokratiebildung zu ermöglichen, ist die Partizipation ein wichtiger Baustein im Alltag des Hortes. Die Beteiligung aller Akteure wie Kinder, Eltern und Mitarbeitenden tragen zum Wohl des Kindes bei. Eine gelebte Fehlerkultur ist ein wichtiges Grundelement der Arbeit im Hort.

Literaturverzeichnis
Autorengruppe. (2014). Die Rechte der Kinder. Berlin: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Autorengruppe. (2021). Demokratie braucht Euch! Berlin: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Autorengruppe. (2021). Niedersächsischer Orientierungsplan für Bildung und Erziehung. Hannover: Niedersächsisches Kultusministerium.
Montessori, M. (2019). Kinder sind anders 21. Auflage. Stuttgart: Klett-Cotta Verlag.
Oswald, P., & Schulz-Benesch, G. (2006). Grundgedanken der Montessori-Pädagogik 20. Auflage. Freiburg im Breisgau: Herder Verlag.

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